Die Zukunft von Influencer- und Model-Labels:Wohin geht die Reise?

In den letzten Jahren hat sich die Modewelt grundlegend verändert. Influencer und Model-Labels sind eng miteinander verwoben und prägen die Art und Weise, wie Mode heute wahrgenommen und konsumiert wird. Mit Millionen von Followern auf Social Media und der Fähigkeit, Markenbotschaften authentisch zu vermitteln, haben Influencer das Marketing revolutioniert. Aber wie wird sich dieser Trend in Zukunft entwickeln? Und welche namhaften Modelabels arbeiten besonders erfolgreich mit Influencern zusammen?

1. Vom Influencer zur eigenen Marke

Die Zukunft wird wahrscheinlich noch mehr Überschneidungen zwischen Influencern und Modelabels bringen. Influencer sind längst nicht mehr nur Mittler zwischen Marken und Konsumenten. Immer mehr von ihnen nutzen ihre Reichweite, um eigene Mode- und Lifestyle-Marken zu gründen. Beispiele hierfür sind große Influencer wie Chiara Ferragni mit ihrem eigenen Label Chiara Ferragni Collection oder Kylie Jenner mit Kylie Cosmetics, die ihre Follower in treue Kunden umgewandelt haben.

2. Modekooperationen mit großen Labels

Viele der größten Modelabels haben den Trend früh erkannt und setzen gezielt auf Kooperationen mit Influencern. Durch diese Zusammenarbeit erreichen sie neue Zielgruppen und profitieren von der Authentizität und Nähe der Influencer zu ihren Followern. Hier sind einige der namhaftesten Modelabels, die aktiv mit Influencern arbeiten:

  • Gucci: Gucci ist ein Vorreiter bei der Zusammenarbeit mit Influencern und arbeitet regelmäßig mit prominenten Social-Media-Stars zusammen. Ihre kreativen Kampagnen setzen häufig auf eine Mischung aus klassischen Models und Influencern.
  • Dior: Dior nutzt regelmäßig Influencer, um ihre neuen Kollektionen zu bewerben. Hierzu zählen unter anderem weltbekannte Influencer wie Bella Hadid, die sowohl auf Social Media als auch bei Laufstegauftritten das Label repräsentiert.
  • Louis Vuitton: Louis Vuitton arbeitet mit hochkarätigen Influencern zusammen, um ihre Luxusmode einem jüngeren Publikum zugänglich zu machen. Beispiele sind Influencer wie Emma Chamberlain und Chiara Ferragni, die regelmäßig ihre Louis Vuitton-Looks auf Instagram teilen.
  • Balmain: Das französische Label Balmain kooperiert häufig mit bekannten Influencern, um ihre Kollektionen zu präsentieren. Olivier Rousteing, der kreative Kopf hinter Balmain, ist selbst eine Social-Media-Ikone und setzt auf starke Influencer-Kampagnen.
  • Chanel: Chanel, eines der renommiertesten Luxuslabels der Welt, arbeitet ebenfalls regelmäßig mit Influencern wie Caroline Daur oder Camila Coelho zusammen, die das Label einem breiteren, digitalen Publikum näherbringen.
  • Adidas: Adidas setzt auf eine breite Palette von Influencern, darunter Sportler, Musiker und Fashion-Influencer. Besonders die Zusammenarbeit mit Kendall Jenner und Pharrell Williams hat das Label in der Modewelt weiter gefestigt.
  • Nike: Nike nutzt Influencer-Marketing strategisch, um seine Marke zu stärken und authentische Geschichten rund um Fitness und Lifestyle zu erzählen. Besonders bemerkenswert ist die Zusammenarbeit mit Influencern wie Naomi Osaka und Serena Williams.
  • Zara: Auch Fast-Fashion-Giganten wie Zara setzen vermehrt auf Influencer, um ihre Trends und Kollektionen schnell und authentisch zu vermarkten. Influencer wie Julie Sariñana oder Aimee Song arbeiten regelmäßig mit der Marke zusammen.
  • H&M: H&M kooperiert mit Influencern und Stars aus verschiedenen Bereichen, um ihre Kollektionen global zu bewerben. Ihre Capsule-Kollektionen, oft mit bekannten Namen, sind regelmäßig dank Influencer-Marketing in aller Munde.
  • PrettyLittleThing: Dieses aufstrebende Modelabel arbeitet verstärkt mit Micro-Influencern und Social-Media-Stars zusammen. Namen wie Molly-Mae Hague, ehemalige Teilnehmerin der britischen Show Love Island, spielen eine zentrale Rolle in ihren Kampagnen.

3. Micro-Influencer auf dem Vormarsch

Während viele der großen Labels mit Mega-Influencern arbeiten, setzt ein neuer Trend auf sogenannte Micro-Influencer. Diese Influencer haben oft eine kleinere, aber sehr engagierte Community, die stark auf ihre Empfehlungen vertraut. Labels wie ASOS, Revolve und Boohoo arbeiten verstärkt mit Micro-Influencern zusammen, da diese oft eine noch authentischere Verbindung zu ihrem Publikum haben.

4. Technologie und virtuelle Influencer

Die Zukunft könnte nicht nur von menschlichen Influencern dominiert werden. Virtuelle Influencer wie Lil Miquela, eine computergenerierte Persönlichkeit, haben in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Große Modelabels wie Prada und Calvin Klein haben bereits Kampagnen mit virtuellen Influencern gestartet. Diese Entwicklung zeigt, dass Technologie und Mode in den nächsten Jahren noch enger zusammenwachsen werden.

Fazit: Eine symbiotische Zukunft

Die Zusammenarbeit zwischen Influencern und Modelabels wird auch in Zukunft eine Schlüsselrolle im Modegeschäft spielen. Influencer bieten den Marken Zugang zu authentischen und engagierten Zielgruppen, während diese durch die Kooperation ihre Reichweite und Glaubwürdigkeit weiter steigern können. Von Micro-Influencern bis hin zu virtuellen Persönlichkeiten – die Welt der Mode entwickelt sich ständig weiter und wird immer digitaler.

Die Modebranche wird in den kommenden Jahren neue Wege finden, mit Influencern und digitalen Tools zu arbeiten, um den sich wandelnden Bedürfnissen der Konsumenten gerecht zu werden. Wer diese Entwicklung verschläft, riskiert, den Anschluss zu verlieren – und so stehen Modelabels vor der Herausforderung, stets innovativ und authentisch zu bleiben.

Autor*in Simone Eckendorf03.10.2024